Ist die Entscheidung Iveco-Magirus 90-16 gefallen, steht der Fahrzeugkauf an. In diesem Beitrag versuchen wir auf Basis unserer Erfahrungen eine kleine Entscheidungshilfe zu erstellen. Dies gilt sinngemäß auch für andere Basisfahrzeuge.
In diesem Beitrag widme ich mich den Fragen
- Macht es Sinn ein Behördenfahrzeug zu kaufen?
- Wo sind die Unterschiede zwischen den einzelnen Fahrzeugen?
Inhalt
Warum ein ehemaliges Behördenfahrzeug?
Die Fahrzeuge wurden in großer Stückzahl an BOS (Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben), also Feuerwehr, Technisches Hilfswerk (THW) usw. ausgeliefert. Nach nunmehr 26 – 35 Jahren im Einsatz neigt sich deren Ära einem Ende entgegen. Es liegt deshalb nahe, sich eins dieser Fahrzeuge zu sichern. Doch ist dies auch ratsam?
Die Vorteile
Die Fahrzeuge liefen vorwiegend im Zivil- und Katastrophenschutz und haben meist entsprechend wenige Kilometer auf dem Buckel. Im Speditions- oder Baugewerbe findet man rund 30 Jahre alte LKW mit unter 40.000 km (teils weniger als 20.000 km) Laufleistung eher selten. Hier sind also noch genug Reserven vorhanden, um auch ausgedehntere Reisen unternehmen zu können.
In vielen Fällen wurden die Fahrzeuge von ihren Besitzern sehr liebevoll gepflegt und instand gehalten. Gerade bei den ehrenamtlichen Organisationen ist so ein Einsatzfahrzeug doch ein zentrales Element des Hobbys. Während meiner Zeit im THW habe ich sicher mehrere hundert Arbeitsstunden in die Pflege und den Umbau unseres 75ers (das war interne Bezeichnung des 90-16 der meiner 2. Bergungsgruppe zur Verfügung stand) investiert. Das war kein Pflichtprogramm, sondern ein Hobby, das uns sehr viel Spaß bereitet hat. Umso schöner, wenn er sich dann auch im Einsatz bewähren konnte. Danach war wieder, teils stundenlanges, Waschen und Pflegen angesagt. Ich erinnere mich noch gut an meine Anfangszeit, als wir einen Magirus Deutz 170 D, vor einer Öffentlichkeitsveranstaltung, bis tief in die Nacht im eigens dafür aufgebauten Flutlicht poliert haben.
Solche Anekdoten sind nicht selten und zeigen, dass hier die Fahrzeuge eben oft nicht als reine Arbeitstiere heruntergewirtschaftet werden.
Oft befinden sich in den Fahrzeugen noch zahlreiche Ausrüstungs- und Ausstattungsgegenstände die ausgebaut und bei den gängigen Auktions- oder Kleinanzeigenportalen verkauft werden können. Während gerade Martin-Presslufthörner mit Zubehör und in gutem Zustand noch für mehrere hundert Euro verkauft werden können, werden die veralteten Drehspiegel-Blaulichttöpfe wohl eher zum Ladenhüter. Trotzdem kann mit dem Verkauf von Gebrauchtteilen noch etwas Geld in die Kasse gespült werden. Wer ein Fahrzeug mit funktionierender Tragkraftspritze im Heck findet, kann sich glücklich schätzen.
Die meisten Fahrzeuge verbrachten ihre Einsatzzeit bei nur einer Feuerwehr oder einem THW-Ortsverband, sind also aus erster Hand zu haben. Das bedeutet, findet man heraus wo das Fahrzeug stationiert war, kann man freundlich nachfragen, in welchem Zustand das Fahrzeug außer Dienst gestellt wurde. Gab es bekannte Krankheiten und Vorschäden? Bis wann war das Fahrzeug im Einsatz? Oft gibt es noch eine Beschriftung auf einer der Fahrzeugtüren oder im Handschuhfach finden sich Unterlagen, die auf den ehemaligen Standort schließen lassen. Es ist grandios, wie hilfsbereit die meisten Organisationen sind, wenn man freundlich nachfragt. Sollte man keine Auskunft bekommen, nicht enttäuscht sein. Die meisten machen das ehrenamtlich und finden vermutlich einfach nicht die Zeit dafür.
Aber auch hier Vorsicht. Die Angabe findiger Verkäufer „Fahrzeug aus erster Hand.“ ist etwas irreführend. Die meisten Fahrzeuge haben im Fahrzeugschein tatsächlich nur einen Besitzer eingetragen. Da der Besitzer aber oft „Land“ oder „Bund“ heißt, kann das Fahrzeug, ohne Änderung in den Papieren, theoretisch beliebig oft die Feuerwehr oder den THW Ortsverband gewechselt haben. Fraglich, ob sich der Verkäufer die Mühe gemacht hat, das im Detail zu recherchieren. Ob man dann noch guten Gewissens von „aus erster Hand“ reden kann, bleibt jedem selbst überlassen. Es gilt wie immer: Wer nicht fragt bleibt dumm.
Die Schattenseiten
Natürlich ist das mit der Pflege nicht überall so. Gerade im THW gab es eine Zeit und einige Ortsverbände in denen lediglich Wehrersatztdienst (man konnte anstelle der Bundeswehr auch zum THW oder den Katastrophenschutz) nach Vorschrift abgeleistet wurde. Entsprechend wurde einige Zeit lang so manches Fahrzeug ziemlich vernachlässigt. Das Pflichtwartungsprogramm wurde aber meist gemacht, sodass das nicht so sehr ins Gewicht fällt.
Gelegentlich wurden die Fahrzeuge dann auch „kaputtgewartet. Ohne Rücksicht auf Verluste wurde Fett eingepresst bis auch die letzte Dichtung kaputt war. Das ist jetzt leicht übertrieben, trotzdem ein Punkt, der bei Behördenfahrzeugen, die manchmal nur stur nach Wartungsplan und ohne Gefühl gewartet wurden, immer einen Blick wert ist.
Ein wesentlich gravierender Punkt sind Standschäden. Während der aktiven Dienstzeit wurden die Fahrzeuge meist zumindest während der Übungen bewegt bzw. extra Bewegungsfahrten durchgeführt um diese Schäden zu vermeiden. Nach der Außerdienststellung zeigt sich allerdings meist ein anderes Bild. Die Fahrzeuge stehen oft auf den Höfen irgendwelcher Regionalstellen oder Gerätedepots, bis sie endlich über das bundeseigene Verwertungsunternehmen VEBEG verkauft werden. Die zahlreichen BOS-spezifischen Einbauten im Fahrerraum wie Funkgeräte, Schalter für Sonderausstattung etc., werden, oft wenige pfleglich, nach der Außerdienststellung entfernt. Entsprechend viele und große Löcher überall im Fahrzeug darf man erwarten. Hier muss man durchaus etwa Arbeit einkalkulieren.
Diese Sonderausstattung ist es auch, die bei der Zulassung Probleme bereiten kann. Es kann dabei erhebliche Probleme geben, wenn eine Sondersignalanlage vorhanden oder das Fahrzeug in Tagesleuchtfarben lackiert ist. Hier unbedingt bereits im Vorfeld Kontakt mit dem TÜV (oder einer anderen Prüforgansiation) aufnehmen und die zuständige Zulassungsstelle fragen, wie es am Wohnort konkret gehandhabt wird. Berichten zu Folge geht hier die Bandbreite der Anforderungen von „Sicherung raus“ über Blaulichter abdecken“ bis hin zu „Alles rückbauen und Fahrzeug umlackieren“.
Kleiner Tipp am Rande: Wenn ein Prüfer „nein“ sagt, unbedingt noch einen Zweiten (einer anderen Organisation) fragen. Oft ist bei den Prüfern einfach nicht das Hintergrundwissen oder die Zeit vorhanden, derartige Fahrzeuge richtig zu beurteilen. Wer einen Prüfer findet, der Zeit und Erfahrung hat, sich damit auseinanderzusetzen, kann sich viele kostenintensive Arbeiten sparen und kommt schneller zum Traumauto. Bei den Zulassungsstellen hingegen hat man nur selten die Wahl.
Wer nicht gerade im, doch recht engen, Gerätekoffer wohnen und die Gruppenfahrerkabine mitnutzen möchte, kommt bei den meisten Behördenversionen um umfangreich Umbauten nicht herum. Die Fahrzeuge wurden nahezu ausschließlich mit Gruppenkabine ausgeliefert. Die meisten Umbauer werde diese dann vermutlich doch eher auf die Länge einer Fernverkehrsfahrerkabine kürzen. Zeit und Geld, das man unbedingt einplanen sollte.
Fazit Behördenfahrzeug
Wir haben uns bewusst für ein Behördenfahrzeug entschieden. Die niedrige Kilometerleistung, der recht gute Zustand und der wenig verbastelte Eindruck haben uns von unserem Fahrzeug überzeugt. Wir haben dafür aber einige Fahrzeuge ansehen müssen. Mehr dazu im Beitrag über unsere Fahrzeugsuche.
Welche Unterschiede gibt es zwischen den Fahrzeugen?
Auch wenn überall Iveco-Magirus 90-16 AW draufsteht: es gibt doch Unterschiede zwischen den Fahrzeugen der einzelnen Organisationen und den Baujahren. Unsere Erfahrungen beruhen vor allem auf Feuerwehr- und THW-Fahrzeugen. Wir konzentrieren uns deshalb auf diese zwei Typen.
Feuerwehr oder THW-Fahrzeug?
Der 90-16 als LF 16-TS von der Feuerwehr

Der Bund beschafte zwischen 1986 und 1992, 792 Katastrophenschutzfahrzeuge vom Typ LF 16-TS bei der Feuerwehr. Das steht für Löschfahrzeug, Pumpleistung 1.600 l/min (bei 8 bar). Wer genaueres wissen möchte, kann sich auf den Seiten des Bundesamts für Bevölkerungsschutz das entsprechende Datenblatt ansehen und sich die Selbstvorstellung unseres Magnus durchlesen.
Wie viele Fahrzeuge gebaut wurden, ist schwer zu sagen. Zu den vom Bund beschafften Fahrzeugen kommen vermutlich auch noch eigene Beschaffungen des Katastrophenschutzes der Länder sowie komunale Beschaffungen ausserhalb des Standards. Geht man davon aus, dass die Fahrzeuge rund 30 Jahre im Dienst sind, dürften hier die nächsten Jahre noch zahlreiche Fahrzeuge der neueren Baujahre ausgesondert werden.
Vorteile
- Meist deutliche gepflegter als vom THW (wohl auch aufgrund der geringen Standzeiten zwischen Außerdienststellung und Verkauf)
- Fahrzeuge mit verschiedenen Achsübersetzungen vorhanden (vor dem Kauf prüfen!)
- Ausserhalb der Bundesbeschaffung sind zahlreiche Sondervarianten wie z.b. 75-1x (Auf 7,5 Tonnen abgelastet, kurzer Radstand) oder auch Fahrzeuge aus kommerziellen Bauserien bei den Feierwehren vorhanden.
Nachteile
- Frontbaupumpe mit resultierender Schwächung der Stoßstange, nach dem Abbau bleibt ein Loch.
- Baureihen ohne Hecksperre möglich
- Baujahre bis Ersatzulassung (EZ ) 1992: meist komplett ohne Sicherheitsgurte
weitere Besonderheiten
- Meist zwei Einzelsitze vorne
- kleine, aber leichte Anhängerkupplung (Zuglast gebremst: 2.000 kg / ungebremst 1.500 kg)
Der 90-16 als MKW des THW

Ursprünglich als Mannschaftskraftwagen (MKW) an das THW ausgeliefert, liefen die meisten Fahrzeuge nach der Umstrukturierung als Gerätekraftwagen, Typ 2 (GKW II) in der 2. Bergungsgruppen der Technischen Züge des THW. Seit 2006 werden die Fahrzeuge sukzessive durch die neuen Mehrrzweckkraftwagen (MzKW) verschiedener Hersteller ersetzt, nach Umwandlung der 2. Bergungsgruppen in die Fachgruppe N gemäss Stärke- und Ausstattungsnachweis (STAN) nirgendwo mehr vorgesehen. Einige Fahrzeuge tun aber auch nach Ihrer Ablösung weiter ihren Dienst als Platzhalter für andere Fahrzeuge der Fachgruppen oder als Sonderfahrzeuge in der örtlichen Gefahrenabwehr der Ortsverbände. Insgesamt wurden für das THW rund 600 dieser Fahrzeuge beschafft, davon sind wohl inzwischen noch weniger als hundert im aktiven Dienst. Es ist zu erwarten, dass diese während der nächsten Jahre nahezu komplett ausgemustert werden. Die derzeit (Stand Mai 2024) ausgeschriebenen und in grossen Margen beschafften Neufahrzeuge bestätigen diese Einschätzung.
Vorteile
- Durchgehende Stoßstange
- Fahrzeuge praktisch immer bereits mit mittlerer Getriebeübersetzung -> Sicherheit beim Kauf
- Quersperre der Hinterachse bei allen Fahrzeugen
- Baujahrunabhängig: Sicherheitsgurte an allen Sitzen
- Alle Fahrzeuge mit weitestgehend gleicher Ausstattung (Abweichungen durch Basteleien oder unterschiedliche Baujahre – siehe unten – möglich)
- Höherer Koffer
Nachteile
- Oft lange Standzeit zwischen Außerdienststellung und Verkauf. Dadurch Standschäden möglich.
- Häufig schlechterer Erhaltungszustand (Fahrzeuge standen teilweise durchgehend im Freien)
- Keine, den eigenen Bedürfnissen näherkommenden, Sonderbaureihen erhältlich
weitere Besonderheiten
- Beifahrersitz als Doppelsitzbank
- Große, aber schwerere Anhängerkupplung (bis 9.200 kg mit durchgehender Bremsanlage)
Fazit Feuerwehr oder THW
Hier ist es schwer ein endgültiges Fazit zu ziehen. Wir haben uns aufgrund des deutlich besseren Erhaltungszustands und der, im Moment des Kaufs, besseren Verfügbarkeit für ein ehemaliges LF 16-TS der Feuerwehr entschieden. Da von den THW-Fahrzeugen immer wieder ganze Fahrzeugchargen versteigert werden, lohnt hier auf jeden Fall ein Blick. Das mit dem Erhaltungszustand hat sich soweit herumgesprochen, dass viele Interessenten, trotz der Vorteile der THW-Fahrzeuge, gar nicht mehr danach suchen. Hier können echte Schnäppchen möglich sein.
Die verschiedenen Bauserien
Über die Unterschiede zwischen den einzelnen Bauserien ist nur wenig zu finden. Da das Fahrzeug nur verhältnismäßig kurz (1986 – 1992, Achtung: Erstzulassungen teils deutlich später – teilweise noch nach 1994) gebaut wurde, dürften die Unterschiede nicht so gravierend sein. Einige bekannte Unterschiede sind hier aufgelistet.
Die Abgrenzung zwischen den Baujahren, nur anhand der Erstzulassung, gestaltet sich oft schwierig. Die Fahrzeuge gehen nach dem Bau noch zu den verschiedenen Aufbauherstellern, die dann die Spezialaufbauten für Feuerwehr und THW herstellten. Es gibt aber Unterscheidungsmerkmale, die auf die jeweilige Serie schließen lassen. Falls hier jemand noch mehr Infos hat, gerne kommentieren.
Erste Serie (1986 – ca. 1988)
Die erste Serie wurde mutmaßlich bis ca. Mitte 1988 gefertigt. Fahrzeuge dieser Serie wurden teilweise noch 1989 zugelassen. Das eindeutigste Erkennungsmerkmal ist der weiche Dachhimmel im Fahrerraum. Die Anschlüsse zu Funkantennen und den Blaulichtern sind über Reißverschlüsse zugänglich und nicht, wie bei den späteren Baujahren, über herausschraubbare Kunststoffteller.
Bei dieser Serie kommt es wohl vereinzelt zu Rissen im hinteren Rahmenbereich. Diese Auskunft beruht aber ausschließlich auf Hörensagen und diversen Berichten aus Internetforen. Ich habe mir bisher leider noch kein Fahrzeug dieser Baureihe genauer angesehen.
Zweite Serie (ab ca. 1988)
Ab vermutlich Mitte 1988 wurde eine überarbeitete Serie (erkennbar am harten Dachhimmel mit herausschraubbaren, tellerförmigen Revisionsdeckeln über dem Fahrerraum) produziert. In dieser wurden wohl einige der wenigen Kinderkrankheiten verbessert.
Zum Einen wurde wohl der hintere Rahmenbereich verstärkt (wie gesagt, das ist konnte ich noch nicht selbst überprüfen), zum Anderen, und das ist in punkto Fahrkomfort nicht ganz unerheblich, wurde die Motorraumdämmung verbessert. Das Fahrzeug ist dadurch im Innenraum leiser. Das deckt sich auch mit den Fahrerfahrungen die ich in den verschiedenen 90-16ern gemacht habe.
Fahrzeuge mit Erstzulassung ab 1992
Bei Fahrzeugen mit EZ ab 1992 greift für die Sitze in Fahrtrichtung die Gurtpflicht. Der Vorteil: Alle Fahrzeuge die ab Januar ’92 zugelassen sind (egal ob Feuerwehr oder THW) haben in Fahrtrichtung Gurte. Hier muss dann nichts nachgerüstet werden. Der Nachteil: Für Fahrzeuge mit Gurtpflicht greifen andere rechtliche Anforderungen bzgl. der Befestigungspunkte von Sicherheitsgurten und ggf. Sitzen. Bei der Nachrüstung von anderen Sitzen (insbesondere solchen, mit integriertem Sicherheitsgurt) ist auf jeden Fall eine Abstimmung mit dem Fahrzeugprüfer des Vertrauens (TÜV oder andere Prüforganisation) nötig.
Fazit Baujahr
Wir haben uns für einen der ersten LKW der zweiten Bauserie (EZ 11/88) entschieden. Dies entspricht auch den Anforderungen die wir uns vor dem Kauf gestellt hatten. Gründe dafür sind:
- Zweite Serie wegen
- der besserer Geräuschdämmung.
- möglichen konstruktiven Schwachstellen (mutmaßliche Rissproblematik) der ersten Serie.
- Baujahr vor 1992 wegen
- keiner Gurtpflicht und dadurch mehr Freiheiten bei der Sitzplatzkonfiguration.
- Bereits zum Kaufzeitpunkt alt genug für ein H-Kennzeichen
Im Moment habe ich ohnehin den Eindruck, dass fast nur Fahrzeuge der zweiten Serie (sowohl EZ vor als auch nach ’92) auf dem Markt sind. Das lässt sich entweder damit erklären, dass die erste Serie nur sehr kurz produziert wurde (ggf. sogar nicht einmal bis zum angenommenen Datum Mitte ’88) oder, dass hier bereits die meisten Fahrzeuge verkauft wurden und sich jetzt in der Hand von glücklichen Besitzern finden, die Ihr Fahrzeug nicht weiterverkaufen.
[UPDATE Mai 2024]: Es sind weiterhin vorwiegend Modelle der zweiten Serie auf dem Markt. Unser Magnus wurde inzwischen weitestgehend vollständig von uns zerlegt und wieder zusammengebaut. Die ein oder andere Überraschung war dabei, aber nichts, dass sich mit etwas Arbeit nicht durch uns selbst lösen hat lassen. Wir haben unsere Kaufentscheidung bisher nicht bereut
Weitere Unterschiede
Achsübersetzung
Vor allem die Feuerwehrfahrzeuge wurden mit mehreren Achsübersetzungen ausgeliefert.
- kurze Übersetzung 1:4,78
- eingetragene Höchstgeschwindigkeit 82 km/h
- nahezu ausschließlich bei Feuerwehrfahrzeugen
- Für ein Reisemobil nicht zu empfehlen
- mittlere Übersetzung 1:4,25
- eingetragene Höchstgeschwindigkeit 93 km/h
- nahezu alle THW-Fahrzeuge, viele Feuerwehrfahrzeuge
- Guter Kompromiss zwischen Höchstgeschwindigkeit und Antriebsmoment
- unsere bevorzugte Übersetzung für die Expeditionsmobilbasis
- lange Übersetzung 1:4,125
- eingetragene Höchstgeschwindigkeit 96 km/h
- sehr selten
- ggf. geeignet wegen der hohen Reisegeschwindigkeit, Antriebsmoment bei Umrüstung auf größere Reifen vermutlich etwas gering
Sonderbaureihen
Gerade die Feuerwehrfahrzeuge sind in verschiedenen Sonderversionen eigentlich aus der kompletten Magirus-Deutz MK-Reihe erhältlich. Als Beispiel ein Teil der 75-1x Serie, die man gelegentlich bei der Feuerwehr und den Hilfsorganistationen findet:
- 75-14: kürzerer Radstand
- 75-15: kürzerer Radstand, Kein Allrad, liefen bei den Hilfsorganisationen gelegentlich als Betreuungswagen
- 75-16: kürzerer Radstand
Wenn ich Zeit finde, werde ich das Thema der verschiedenen Baureihen noch einmal aufgreifen und ausführlicher darstellen.
Im nächsten Teil dieser kleinen Kaufberatung gehe ich auf die Frage ein: Wo gibt es die Fahrzeuge zu kaufen und was ist dabei zu beachten? Außerdem werde ich versuchen, das Geheimnis um den Preis zu lüften.
Nächster Teil der Serie Kaufberatung Iveco-Magirus 90-16: Teil 2: Wo kaufen? Eine Vergleich von VEBEG, Händler und Privatverkäufern
Links
Datenblatt LF 16-TS des BBK: Download
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