Etappenziel: Fahrerhaus schließen

Der Sommerurlaub ist vorbei und mit ihm liegt unser erster längerer Baueinsatz an Magnus hinter uns. Wir beide müssen uns mal wieder bei der Arbeit sehen lassen und können deshalb weitere längere Ferien bis Weihnachten nicht mehr planen. Die Außenhaut des Fahrerhauses möchten wir aber gerne vor dem Jahreswechsel abgeschlossen haben. Daher werden wir nun einige Wochenenden zu Magnus reisen.

Magnus wartet, dass es weitergeht

Die ersten aufbauenden Karosseriearbeiten übernimmt Manuel mit familiärer Hilfe. Diese Schritte machen zwar nur einen kleinen Unterschied im Erscheinungsbild von Magnus aus, sind aber extrem arbeitsintensiv und kleinteilig. Es startet mit der Nacharbeit der zunächst etwas grob abgeschnittenen Fahrerkabine. Hier müssen noch einige Streben herausgemeißelt, die Kanten geglättet und ein paar Überstände abgesägt werden. Nun können die zwei ersten großen Blechteile auf die Rahmenkonstruktion geklebt werden. Diese hatten wir bereits beim letzten Mal noch zugeschnitten und gekantet. Die Feinjustierung erfolgt am Fahrzeug.

Schnittkanten versäubern
Kleber auftragen
Rückwandbleche einsetzen

Auch die Fahrerhauslagerung muss verlegt werden, um an der neu gestalteten Rückwand Platz zu finden. Bevor die Wand komplett geschlossen wird, schweißt Manuel zwei Stahlwinkel an der Rahmenkonstruktion an. Diese sollen später die kabinenseitige Verriegelungsvorrichtung tragen, die allerdings gegenüber der bisherigen Position an der Doppelkabine höher liegt. Anderenfalls kollidiert der Träger mit dem Getriebedeckel. Auf dem Fahrzeugrahmen werden die Aufnahmen ebenfalls nach vorne versetzt und höher gelegt. Leider sind an der zukünftigen Position die Druckluftleitungen der Bremsanlage im Weg. Die Rohre werden kurzerhand abgesägt, mit neuen Stücken verlängert und anders verlegt. Endlich passt die Fahrerhauslagerung an ihre endgültige Stelle. Nach vielen Anpassungen zur genauen Ausrichtung der Aufnahmeelemente zueinander rastet die Kabine wieder sauber in ihren Verankerungen ein. Ein langes Wochenende ist wie im Fluge vergangen. Magnus hat ein paar Tage Pause.

Die Fahrerhauslagerung hat ihren neuen Platz gefunden

Weiter geht es ein Wochenende später. Das Einkleben des mittleren Bleches beendet vorerst die Arbeiten an der Rückwand. Den optischen Gesamteindruck des Fahrerhauses stört nun noch wesentlich die zerteilte Stoßstange. Das abmontierte Riffelblech des Feuerwehraufbaus wird daher auf einer selbstkonstruierten Kantbank angepasst und als Verkleidung für die Front recycelt. Mit ein paar Nieten sieht unser LKW doch schon wieder ganz hübsch aus.

Die Rückwand nimmt Gestalt an
Auch die Front kann sich sehen lassen

Widmen wir uns jetzt mal den inneren Werten von Magnus. Ein vollständiger Motorölwechsel steht an. Diesen wird Manuel noch ausführlich in einem Beitrag des Technikblogs beschreiben. Magnus hat zwar den von uns gewünschten Zwischenstand erreicht, zulassungsfähig ist er aber leider momentan noch nicht. Also bleibt vorerst Putzen, Aufräumen und Ladung verzurren, dann darf unser LKW erneut auf den Tieflader, um an einen neuen Wohnort umzuziehen. Ein wenig außerhalb der Stadt haben wir einen sympathischen Vermieter gefunden, der uns einen Platz in seiner Scheune zur Verfügung stellt. Dies wird fortan Magnus‘ Stellplatz sein, an dem wir glücklicherweise auch weiter basteln und schrauben dürfen. Einige Wochen muss der Kleine hier nun auf uns warten, da andere Verpflichtungen unsere Aufmerksamkeit und Anwesenheit erfordern.

Das alte Motoröl muss raus
Frisches Lebenselixier für den Deutz
Magnus in seiner Garage

Die zweite Corona-Welle zeichnet sich bereits am Horizont ab, so dass wir beschließen, noch einmal in diesem Jahr zu Magnus zu reisen, bevor alle Grenzen wieder geschlossen werden oder die Einreise nur mit massiven Auflagen möglich ist. Ein Wochenende widmen wir erneut der Rückwand und dem Fahrerhaus. Der Beifahrersitz muss raus, damit wir an die Sitzkonsole herankommen. Diese wird uns als Vorlage für die Konstruktion einer flacheren Konsole dienen, die wir für unsere neuen luftgefederten Sitze benötigen. Alle ausgebauten Teile landen vorerst im Lager, da die Sitze für die Lackierung sowieso ausgebaut sein müssen. Die Rückwand wartet immer noch auf ihr Finish. Eine Lücke bis zur Dachkante hatten wir noch offen, das Dach selbst deutlich hervorstehen gelassen. Hier waren wir uns lange unsicher, wie wir die Bleche an dieser komplizierten Stelle einkleben werden. Verschiedene Möglichkeiten mit und ohne Dachüberstand haben wir diskutiert. Schließlich entscheiden wir uns für die direkte Fortsetzung der Fläche ohne Überstand. Das Dach selbst wird also sauber und gerade entlang der Kante des letzten Hutprofils abgeschnitten. Das geht erstaunlich problemlos. Ein guter Freund hilft uns noch einmal mit dem Zuschnitt und der Anpassung der zwei Blechstreifen. Mit Hilfe von Pappschablonen lassen sich die Bleche ziemlich genau der gewölbten Dachform angleichen. Die letzten Metallstücke sind im Handumdrehen eingeklebt und kleine Lücken dicht verfüllt. Entweder ist es unsere zunehmende Routine mit der Arbeit am LKW oder es sind einfach günstige Umstände an diesem Wochenende, aber seit langer Zeit haben wir das Gefühl, schnell vorangekommen zu sein und viel erreicht zu haben.

Das letzte Blech der Rückwand ist an seinem Platz

Mit gemischten Gefühlen lassen wir Magnus an seinem Stellplatz zurück. Es war voraussichtlich auf absehbare Zeit das letzte Mal, dass wir ihn besuchen konnten. Bedingt durch die Pandemie werden wir nun pausieren. Unseren Ablaufplan haben wir daher ein wenig geändert und ursprünglich später terminierte Tätigkeiten vorgezogen, die vornehmlich Planung und Organisation erfordern. Dies wird aber eine Geschichte für einen neuen Blogbeitrag sein…

Bleibt gesund und folgt euren Träumen!

2 Kommentare

  1. Hallo ihr.
    Sehr sehr interessanter Beitrag.
    Wir haben uns kürzlich auch einen 9016 zugelegt. Werden aber die Aussenarbeiten durch eine Fachfirma durchführen lassen. Beim Kauf war der Ausgleichbehälter der Bremse auch undicht. Woher bekommt ihr die Ersatzteile?????
    Beste Grüße aus dem schönen bergischen Land.
    Manni und Diana

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