Der erste richtige Schraubertag

Seit zwei Wochen steht Magnus nun in seinem vorläufigen Heim in der Nähe von Augsburg. Da wir derzeit im Ausland wohnen, ist seitdem nichts mehr passiert. Mit etwas gemischten Gefühlen fahre ich deshalb nach Augsburg. Vor allem die altersschwachen Batterien des Oldtimers bereiten mir etwas Sorgen. Vorsichtshalber habe ich ein Ladegerät im Gepäck. Da es vor Ort allerdings ohne Weiteres keinen Strom gibt, ist das eher die Rückversicherung falls er wirklich nicht anspringt und wir über ein kleines Stromaggregat laden müssen.

Doch die Bedenken sind grundlos. Der LKW steht da wie abgestellt und springt auch ohne größere Überredungskunst an. Zur Sicherheit lasse ich ihn eine Weile laufen.

Genauere Begutachtung des Fahrzeugs

Beim Kauf konnten wir Magnus aufgrund des schlechten Wetters nur sehr grob begutachten. Heute nehme ich mir die Zeit alles etwas genauer anzusehen. Abgesehen von einer dicken Dreckschicht im Unterbodenbereich fällt mir unter dem Fahrzeug nichts Gravierendes auf. Beim um-das-Fahrzeug-gehen sehe ich, dass ein Behälter für die Bremsflüssigkeit von einer dicken Kristallschicht überzogen ist. Das bedeutet, er ist wohl undicht. Zur Sicherheit werde ich beide Behälter tauschen, wenn wir im August zwei Wochen Urlaub haben. Einen etwas größeren Schaden finde ich dann doch. An der fahrerseitigen Hinterachse läuft Öl aus der Radnabe. Vermutlich ist also die Achsdichtung nicht mehr in Ordnung… zumindest hoffe ich, dass es „nur“ das ist. Ich halte euch auf dem Laufenden…

Ausbau Beifahrersitz und Vermessung der Sitzkonsole

Bei der Fahrt von Hamburg nach Augsburg hatten wir festgestellt, dass die Sitze vollkommen durchgesessen sind und wir die ursprünglich etwas später angepeilte Investition in neue Sitze nun doch sehr bald tätigen werden. Die erste Arbeit, die ich mir deshalb für heute vorgenommen habe, ist der Ausbau des Beifahrersitzes und das Ausmessen der Sitzkonsole sowie des Abstands zur Decke. Der Sitz lässt sich problemlos alleine ausbauen. Mehr als ein einfacher Ratschenkasten* mit Standardschlüsseln ist nicht notwendig. Das Ergebnis meiner Messungen halte ich im Nachhinein durch ein Rendering und eine Skizze fest. Meine bemaßte Planskizze der Konsole, könnt ihr euch hier herunterladen.

Rendering der Beifahrer-Sitzkonsole
Rendering der Beifahrer-Sitzkonsole

Wir werden gebrauchte und generalüberholte Sitze bei einem Händler in Berlin bestellen. Kostenpunkt pro Sitz inklusive Versand und Steuer: 950 €. Dafür gibt es zwei nahezu neuwertige, luftgefederte Sitze aus einem DAF. Mittelarmlehnen sowie Sitz- und Rückenlehnenheizung werden durch den Händler noch eingebaut. Über den Einbau der Sitze sowie den notwendigen Umbau der Sitzkonsole werden wir, wenn es soweit ist, einen eigenen Beitrag schreiben. Falls Bedarf besteht, können wir den Kontakt zum Händler gerne herstellen. Schreibt uns einfach.

Ausbau der feuerwehrtechnischen Ausrüstung im Fahrerhaus

Als nächstes ist der Rückbau der Überreste aus Magnus‘ ehemaligen Feuerwehrleben an der Reihe. Zahlreiche Kabel liegen kreuz und quer im Fahrerhaus. Der Staukasten, der die Gruppenkabine teilt, ist auch im Weg. Da die meisten Kabel unter den Fußmatten bzw. den innenliegenden Motordämmmatten verlegt sind, sieht das Ganze nach etwas mehr Arbeit aus. Letztendlich geht aber auch die Motordämmmatte ohne größeren Aufwand heraus. Einzig die Verkleidung der Konsole für Handbremse und Sperren muss dafür noch demontiert werden. Hierfür müssen aber nur die beiden Kunststoffstopfen auf der Blende herausgezogen und der Handbremshebel auf „AUF“ gestellt werden. Falls die Handbremse nicht ohnehin im Federspeicher ist, vorher Bremse betätigen oder Gang einlegen nicht vergessen.

Bei unserem Fahrzeug ist ein Teil der Kabel direkt in den Sicherungskasten auf der Beifahrerseite geführt, ein anderer Teil auf die Schalter im Armaturenbrett. Zum Abklemmen muss das Handschuhfach raus. Auch das ist schnell und ohne Spezialwerkzeug gemacht. Die Klappe des Fachs abschrauben und danach sämtliche Schrauben herausdrehen. Das Fach lässt sich dann im Ganzen herausnehmen und man kommt wunderbar an die Verkabelung. Die Schalter im Mittelteil des Armaturenbretts sind nur geclipst. Am Besten erreicht man sie, wenn man sie gemeinsam mit ihrer Blende (auch nur geclipst) herausnimmt.

Der Staukasten zwischen Fahrerraum und zweiter Sitzreihe muss nun auch weichen. Neben ein paar normalen Maschinenschrauben, die sich auch ohne Kippen des Fahrerhauses lösen lassen, sind bei uns noch zahlreiche Anbauten mit an den Kasten genietet, die ich entferne. Das sind ziemlich viele und ich werde wohl für die nächsten Basteltage neue Metallbohrer bestellen müssen. Naja, bei Amazon sind wir gerade ohnehin Stammkunden.

Alles in allem geht die Demontage sehr zügig voran. Zwischenzeitlich kommt mir noch die Verkabelung der Frontblitzer in den Weg, so dass auch diese direkt weichen müssen. Die offenen Löcher im Fahrzeugblech decke ich übergangsweise mit Duct Tape ab. Der Plan ist, an dieser Stelle Fernlichtscheinwerfer einzubauen. Ansonsten werden in die offenen Schraubnieten einfach Maschinenschrauben gesetzt und abgedichtet.

Am Abend ist Magnus‘ Fahrerhaus dann von allen Feuerwehreinbauten, mit Ausnahme der Frontpumpensteuerung und des Blaulichtschalters, befreit. Das folgt dann eben später.

Unsere Blog-Artikel haben aufgrund redaktioneller Engpässe eine leichte Verzögerung gegenüber dem tatsächlichen Umbau-Status. Wenn ihr stets aktuell informiert sein wollt, folgt uns einfach auf Facebook und Instagram. Dort veröffentlichen wir regelmäßige Aktualisierungen in Form von neuen Fotos.

Material und Ersatzteile

Verwendete Werkzeuge und Zubehör-Artikel findet ihr fortan immer am Ende des jeweiligen Beitrags und als Übersicht auf unserer Materialliste. Dort sind alle Gegenstände, mit denen wir gute Erfahrungen gemacht haben, beschrieben sowie mit Links zu möglichen Bezugsquellen versehen.

Für den Ausbau der Feuerwehr-Ausstattung aus dem Fahrerhaus habe ich benötigt:

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